Ist das Gräfenberger Sportbündnis auch 2020 noch notwendig?
Eingefügte Aktualisierung (12.05.2023)
Die unmittelbare und direkte Gefahr durch rechtsextremistische Gruppen und Parteien ist momentan nicht mehr in unserer näheren Umgebung feststellbar. Persönlichen Bedrohungen sind wir seit mehreren Jahren nicht mehr direkt ausgesetzt und die martialen Aufmärsche gehören der Vergangenheit an. Trotzdem darf die Gefahr der Unterwanderung und Beeinflussung nicht unterschätzt werden. Einige der früheren rechtsextremen Parteien und Gruppierungen haben an Bedeutung verloren, neue Parteien und Gruppierungen wurden gegründet. Die Partei "Der III. WEG" - zu großen Teilen bestehend aus früheren NPD-Mitgliedern - agiert seit Jahren als politische Partei und hat auch in Bayern einen Landesverband gegründet! Viele Teile der Alternative für Deutschland (AFD) vertreten Meinungen, die wenig mit einer demokratischen Grundeinstellung zu tun haben. Die Beobachtung durch den Verfassungsschutz wurde bereits mehrfach diskutiert. Einzelne Mitglieder können gemäß Gerichtsbeschluss durchaus als rechtsextrem bezeichnet werden.
Aktualisierung: VG Köln bestätigt die Einstufung der Partei „Alternative für Deutschland“ (AfD) und der Jugendorganisation „Junge Alternative für Deutschland“ (JA) als Beobachtungsobjekt (Verdachtsfall)
"Berlin – Die Jugendorganisation der AfD wird vom Verfassungsschutz als gesichert rechtsextremistische Bestrebung beobachtet. Das teilte das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) am Mittwoch (26. April) mit. Demnach werden neben der Jungen Alternative (JA) nunmehr auch zwei weitere Gruppierungen der sogenannten Neuen Rechten von der Behörde verstärkt ins Auge genommen. Das betrifft den Angaben zufolge auch das Institut für Staatspolitik (IfS) und den Verein „Ein Prozent“. Alle drei Vereinigungen waren bislang als rechtsextremistische Verdachtsfälle vom Inlandsnachrichtendienst bearbeitet worden..."
Quelle: Auszug Frankfurter Rundschau vom 27.04.2023 (Abruf im Internet am 12.05.2023)
Die Strategie der rechtsextremen und populistischen Parteien und Gruppierungen hat sich generell massiv verändert. Dazu tragen auch weitere neue Parteien bei, die vielfach in den Parlamenten und in Kommunen vertreten sind und dort politisch und populistisch agieren. Früher unsagbare Begriffe und Äußerungen sind durch deren vielfältigen Grenzüberschreitungen fast schon gesellschaftsfähig. Die Grenzen des Sagbaren haben sich verschoben. Aufmerksamkeit durch Provokationen zu erwecken, ist vielfach Methode und Strategie.
Gezielte Unterwanderungsversuche in Sportvereinen durch rechtsextreme Parteien und Gruppierungen sind vereinzelt zu verzeichnen. Relativ oft wird versucht, in Sportstudios Fuß zu fassen und sich auf den von ihnen erhofften oder angestrebten "Kampf auf der Straße" vorzubereiten. Konkrete Fälle in unserer Region sind erfreulicherweise noch nicht festgestellt worden.
Recht diffus ist die Situation im Hinblick auf die Querdenker-Szene, Corona-Leugner und die Impfgegner. Nach Berichten renommierter Reporter und nach Verlautbarungen der Sicherheitsbehörden gibt es recht viele Überschneidungen der eigentlich unterschiedlichen Gruppierungen.
In diesem Spannungsfeld leben auch die Sportlerinnen und Sportler und deren Vereine. Eine kritische Beobachtung der mittlerweile gemischten "Demonstrationsszene" ist auch für das Gräfenberger Sportbündnis sinnvoll und notwendig. Die frühere unmittelbare Bedrohung liegt derzeit nicht mehr vor. Allerdings ist eine schleichende Unterwanderung denkbar und muss sorgfältig beobachtet werden.
Unverändert bleibt die Thematik der Fremdenfeindlichkeit, die sich quer durch die Gesellschaft zieht und deren Auswirkungen auf die Sportlerinnen und Sportler mit Migrationshintergrund. Auch hier engagiert sich das Gräfenberger Sportbündnis nach wie vor.
Quintessenz: Von Entspannung keine Spur! Es bleibt nach wie vor viel zu tun!